An der Mitgliederversammlung vom 14. Mai in Root LU haben die Mitglieder der IG Erdgas Marco Chiesa, Ständerat TI und Unternehmer, zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Vizepräsident bleibt das langjährige Vorstandsmitglied Andreas Imstepf. Marco Chiesa übernimmt das Präsidium in einer Zeit des Umbruchs: An der Generalversammlung beschloss der Verein auch die Namensänderung in IG Energiegase, um der sich ändernden Nachfrage im Zuge der Energiewende Rechnung zu tragen. Der Vereinszweck bleibt unverändert.
Die IG Erdgas wurde 2006 gegründet, um sich als Interessengemeinschaft für die Anliegen ihrer Mitglieder, insbesondere für einen freien Marktzugang und fairen Wettbewerb, einzusetzen. Sie steht allen Gasverbrauchern unabhängig von ihrer Grösse offen. Im Zuge der Energiewende ändern sich die Energieträger. Statt konventioneller, fossiler Gase werden zunehmend deren regenerative Alternativen wie Biogas, Wasserstoff oder synthetische Gase eingesetzt. Aus diesem Grund hat die Mitgliederversammlung am 14. Mai beschlossen, den Namen des Vereins in IG Energiegase zu ändern.
Energiegase haben eine für die Energieversorgung wichtige Eigenschaft: Sie können Energie speichern und ermöglichen, überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen (z.B. Wind, Sonne) von Frühling bis Herbst in den Winter zu übertragen. Die Schweiz wird nicht zuletzt deshalb auf absehbare Zeit auf Gas-Energieträger angewiesen sein. Welches Energiegas sich letztlich durchsetzen wird, wird stark von der technologischen Entwicklung abhängen.
Konsumentenschutz für die Energiegasverbraucher
Auch wenn sich die Energieträger ändern, bleiben die Bedürfnisse der Schweizer Gasverbraucher weitgehend gleich: Sie brauchen einen freien Marktzugang.
Grundsätzlich steht seit der vollständigen Marktöffnung durch einen WEKO-Entscheid im Jahr 2020 einer Gasbeschaffung auf dem freien Markt nichts mehr im Wege, denn die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz erlauben die Einfuhr und Durchleitung von Erdgas, aufbereitetem Biogas sowie gewissen Anteilen von Wasserstoff und synthetischen Gasen bis zum Verbraucher. Durch die Öffnung des Marktes sparen Hunderte von Mieterinnen und Mieter sowie zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe jedes Jahr viel Geld.
In der Realität bestehen jedoch für die meisten Gasverbraucher nach wie vor zahlreiche Hindernisse. Die IG Energiegase wird deshalb ihre Rolle als Konsumentenschützerin der Energiegasverbraucher weiter wahrnehmen und sich für einen fairen Wettbewerb auf dem Schweizer Gasmarkt einsetzen. Dies geschieht unter anderem durch politische Stellungnahmen oder die Bereitstellung von Preisbenchmarks zur Erhöhung der Markttransparenz.
Marco Chiesa als neuer Präsident gewählt
Die Mitglieder wählten Marco Chiesa einstimmig zum neuen Präsidenten. In seiner kurzen Antrittsrede hob der Tessiner Ständerat die Bedeutung aller Energiegase gerade auch für Grossverbraucher hervor. Sein Ziel sei es, gemeinsam mit den Mitgliedern der IG Energiegase die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass der Energiemix, der den Verbrauchern in unserem Land zur Verfügung steht, für Wachstum und Stabilität sorgen kann.
Marco Chiesa löst den ad interims Präsidenten Andreas Imstepf ab, der wieder die Rolle des Vizepräsidenten übernehmen wird. Vor Imstepf hatte der St. Galler Nationalrat Nicolò Paganini den Verein geführt und als Höhepunkt im Jahr 2020 die vollständige Marktöffnung beim Erdgas erreicht.
Der neue Präsident: Marco Chiesa