Der gleichnamige Artikel von Jürg Meier in der «NZZ am Sonntag» berichtet über die Auseinandersetzung zwischen dem größten Schweizer Milchverarbeiter Emmi und dem Energieversorger EWB (Energie Wasser Bern). Emmi beschwert sich seit langem über die hohen Preise, die EWB für die Nutzung des Gasnetzes verlangt, und hat nun den Preisüberwacher eingeschaltet, um eine Überprüfung der Tarife zu erzwingen.
Emmi argumentiert, dass die Gasnetzkosten der EWB deutlich über dem Schweizer Durchschnitt liegen, was für das Unternehmen problematisch sei, da es in einem harten internationalen Wettbewerb stehe und auf marktgerechte Energiekosten angewiesen sei. Auch externe Experten wie René Baggenstos von Enerprice und eine Studie des Bundes bestätigen, dass die Gasnetzkosten in der Schweiz im internationalen Vergleich hoch sind.
Thomas Hegglin vom Verband der Schweizerischen Gasindustrie verteidigt die höheren Preise in der Schweiz mit strukturellen Faktoren wie dem höheren Lohnniveau, der Topografie und der politischen Regulierung. Trotz dieser Erklärungen erkennt der Preisüberwacher ein systematisches Problem im Erdgasmarkt, das zu überhöhten Durchleitungspreisen führen kann. Der Preisüberwacher hat in der Vergangenheit bereits mehrfach eingegriffen und Preissenkungen durchgesetzt.