Mit der Energiewende geht ein grundlegender Umbau der Energieinfrastruktur einher. Trotzdem wäre ein Rückbau für Erdgasleitungen verfrüht, wie Boris Meier und René Baggenstos in «Die Volkswirtschaft» schreiben. Ausserdem wird mit fortschreitender Energiewende die Sektorkopplung immer wichtiger.
Obwohl der Erdgasverbrauch in der Schweiz bis 2050 stark sinken wird (von derzeit 12% auf bis zu 1%), werden Gasleitungen damit keineswegs überflüssig. Zum einen können Erdgasleitungen in Zukunft für erneuerbare Gase wie Wasserstoff und synthetisches Methan genutzt werden. Zum andern wirken sie aufgrund ihrer hohen Transport- und Speicherkapazitäten stabilisierend für das Energiesystem und sind eine wichtige Ergänzung zum Stromnetz.
Zukünftig wird die Gasinfrastruktur nicht mehr länger ein abgekoppelter Teil des Energiesystems sein. Die Integration ins Gesamtsystem, die sogenannte Sektorkopplung, wird mit fortschreitender Energiewende immer wichtiger, denn die effiziente Verknüpfung der Sektoren Strom, Wärme, Verkehr und Industrie wird zentral sein für eine nachhaltige Energieversorgung.
Dies ist eine Zusammenfassung des Artikels, der am 31. Oktober 2024 in «Die Volkswirtschaft» publiziert wurde.